Die SEO-Landschaft steht durch KI-Suchmaschinen vor einem grundlegenden Wandel. Immer mehr Nutzer stellen Fragen direkt an KI-Chatbots wie ChatGPT (oder vergleichbare Systeme à la Perplexity und Google Gemini) und erhalten Antworten in natürlicher Sprache – oft ohne überhaupt eine klassische Suchmaschine besuchen zu müssen. Dieses geänderte Nutzerverhalten hat weitreichende Folgen für die Suchmaschinenoptimierung. Organische Suche „wie wir sie kannten“ verändert sich grundlegend: Suchergebnisse bestehen nicht mehr nur aus zehn blauen Links, sondern zunehmend aus von KI generierten Antworten, die Inhalte aus verschiedenen Quellen zusammenfassen. Suchende bekommen sofortige AI-Overviews (KI-Überblicke) oder können in einen interaktiven AI Mode wechseln, um im Dialog mit einer KI tiefer in ein Thema einzusteigen – und all das bevor sie eventuell auf eine Website klicken. Für uns SEOs bedeutet das: Inhalte müssen so optimiert sein, dass sie von KI-Systemen verstanden, ausgewählt und in diesen Antworten wiedergegeben werden können, ansonsten droht Sichtbarkeitsverlust.
Gleichzeitig bietet diese Entwicklung aber auch Chancen. Nutzer können dank KI komplexere oder spezifischere Fragen stellen und erhalten detaillierte Antworten. Google berichtet, dass mit AI Overviews und AI Mode Menschen häufiger suchen, längere und spezifischere Anfragen stellen und sehr zufrieden mit den Ergebnissen sind. Es eröffnen sich also neue Gelegenheiten, Nutzer mit spezialisiertem Content abzuholen. Insgesamt aber ist klar: KI-gestützte Suche verändert die SEO-Regeln. Dieser Beitrag zeigt, was AI Overviews und AI Mode genau sind, wie ChatGPT & Co. SEO beeinflussen und vor allem, wie du deine Inhalte strategisch optimieren kannst, um im KI-Zeitalter sichtbar zu bleiben.

- AI Overviews, AI Mode und ChatGPT: Was ist was?
- Verändertes Nutzerverhalten und Traffic durch KI-Suche
- Strategische Ansätze zur Content-Optimierung im KI-Zeitalter
- Optimierung für ChatGPT und generative KI-Plattformen
- Ausblick auf 2026: Online-Shopping mit KI – wenn Agenten für dich einkaufen
- Erfolgsmessung im KI-Zeitalter – neue Metriken und Tools für Sichtbarkeit in AI Overviews, Chatbots & Co.
- Fazit – SEO im Wandel: Chancen durch KI nutzen
AI Overviews, AI Mode und ChatGPT: Was ist was?
Bevor wir in die Strategien eintauchen, klären wir die zentralen Begriffe:
AI Overviews (KI-Überblicke) – Damit sind die KI-generierten Zusammenfassungen gemeint, die Google direkt in den Suchergebnissen anzeigt. Sie erscheinen oberhalb der organischen Ergebnisse und liefern eine Instant-Antwort auf die Suchanfrage. Anders als klassische Featured Snippets, die meist aus einer einzigen Quelle zitieren, ziehen AI Overviews Informationen aus mehreren Webseiten zusammen und verweben sie zu einer Antwort in Fließtext. Google blendet dabei i.d.R. Quellenhinweise ein (z.B. kleine Zitate mit Verlinkungen), sodass der Nutzer die Herkunft der Aussagen nachvollziehen kann. Das Ziel der Overviews ist, dem User schnell eine umfassende Antwort ohne Klick zu bieten. Dieses Feature ist z.B. in Deutschland seit März 2025 live.

KI Modus (Google) – Der AI Mode (oder in Deutschland auch als KI-Modus bezeichnet) von Google ist ein neuer, interaktiver Suchmodus, der in einem separaten Tab oder Bereich der Suche abläuft. Im Gegensatz zu den statischen Overviews beinhaltet AI Mode keine Liste von zehn blauen Links mehr. Stattdessen funktioniert er ähnlich wie ChatGPT: Der Nutzer tritt in einen Dialog mit einer AI (bei Google basiert diese auf dem Modell Gemini) und kann Folgefragen stellen, um tiefer zu recherchieren. Technisch arbeitet AI Mode mit dem Prinzip Query Fan-Out, d.h. er zerlegt komplexe Anfragen in mehrere Unterfragen, durchsucht parallel diverse Aspekte und liefert eine umfassendere Antwort aus verschiedensten Quellen. Diese Quellen werden weiterhin genannt (z.B. als Zitatlinks am Rand), aber organische Suchergebnisse werden nicht mehr separat aufgeführt. AI Mode lädt also zum Verweilen im Google-Chat ein. Dieses Feature wurde (als Experiment in Google Labs) Mitte 2025 eingeführt und breitet sich nun international aus (in DE z.B. offizieller Start Oktober 2025).

ChatGPT, Gemini & andere generative KI-Assistenten – ChatGPT von OpenAI war der Auslöser der aktuellen Bewegung. Es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Suchmaschine, sondern um einen KI-Chatbot, der auf einem großen Sprachmodell basiert. ChatGPT beantwortet Fragen aus seinem trainierten Wissensbestand (mit einem Cut-off, z.B. September 2021 bei GPT-4, wenn keine Echtzeit-Suche aktiv ist) und formuliert Antworten in ganzen Sätzen. In der Standardversion nennt ChatGPT keine Quellen, da die Antworten aus dem Modellwissen generiert werden. ChatGPT und ähnliche Systeme wie Bard, Perplexity oder Claude sind eigenständige Plattformen (oder auf Smartphones auch als App verfügbar), auf die Nutzer bewusst navigieren müssen, um sie anstelle einer Suchmaschine zu verwenden. Ihr Einfluss auf SEO besteht darin, dass sie eine Alternative zur klassischen Google-Suche darstellen. Inhalte können also auch hier gefunden (und teils zitiert) werden – allerdings nach anderen Regeln als bei Google.

Unterschiede in der Übersicht: AI Overviews sind Teil der normalen Google-SERPs und liefern eine Kurzantwort + Verlinkungen ergänzend zu den klassischen Ergebnissen. AI Mode ist ein separater Suchmodus ohne traditionelle Ergebnisse, eher wie ein Chat mit Quellangaben, der tiefere Recherchen ermöglicht. ChatGPT & Co sind externe KI-Services, die Nutzer ansteuern, um Antworten direkt zu bekommen – sie sind nicht in Google integriert und können (je nach Einstellung) auf teils veralteten Daten basieren oder eigene Indexe/Live-Suche nutzen. Für die SEO-Praxis heißt das: Wir müssen sowohl verstehen, wie wir Inhalte in Googles KI-Antworten bringen, als auch wie wir auf externen KI-Plattformen präsent sein können.

Verändertes Nutzerverhalten und Traffic durch KI-Suche
Die Verbreitung von AI Overviews und AI-Modi verändert das Verhalten der Nutzer und damit die Traffic-Dynamik für Websites erheblich. Ein zentrales Phänomen ist der Rückgang der Klickrate: Wenn die Antwort bereits auf der Suchergebnisseite steht, klicken deutlich weniger Leute auf die darunterliegenden organischen Links. Erste Studien zeigen z.B., dass AI-Overviews die Click-Through-Rate im Schnitt um ~34,5% reduzieren (Quelle: https://clicks.digital/blog/google-ai-mode-seo-strategie-deutschland & https://www.seo-suedwest.de/10209-ai-overviews-reduzieren-klickrate-auf-8-prozent-neue-studie.html). In einigen Fällen haben Websites durch vermehrte KI-Antworten 20–60% weniger organischen Traffic verzeichnet. Besonders der AI Mode verstärkt den Trend zu Zero-Click-Suchen drastisch – Nutzer verlassen den KI-Chat kaum noch, da Folgefragen direkt dort beantwortet werden. Kurzum: Weniger Suchende klicken sich zur Website durch, weil KI ihnen die Infos oft schon liefert.
Bedeutet das das Ende für Webseiten-Traffic? Nicht unbedingt. Zum einen zeigen AI Overviews oft mehr unterschiedliche Quellen an als früher – Google betont, dass die KI-Überblicke Links vielfältiger präsentieren und eine breitere Auswahl an Quellen sichtbar machen. Auch wenn pro Suchanfrage weniger geklickt wird, haben durchaus mehr Seiten die Chance, überhaupt erwähnt zu werden. Zum anderen hat sich gezeigt: Die Klicks, die noch stattfinden, sind qualitativ hochwertiger. Google berichtet, dass Besucher, die aus AI-gesättigten Suchergebnissen auf eine Seite kommen, mehr Zeit dort verbringen und stärker engagiert sind (Quelle: https://www.seo-suedwest.de/10106-bericht-google-ai-overviews-koennen-zu-laengeren-besuchen-auf-websites-fuehren.html). Weil die KI-Antwort dem Nutzer bereits Kontext liefert, sind jene, die trotzdem weiterklicken, oft tiefer interessiert und konversionsbereiter. Ein praktisches Beispiel: Die Finanzseite NerdWallet verzeichnete 2024 zwar ~20% weniger Traffic, steigerte aber gleichzeitig ihren Umsatz um 35% – offenbar, weil die verbliebenen Besucher besser vorqualifiziert und kaufbereiter waren (Quelle: https://www.seo.com/ai/google-ai-mode/#:~:text=NerdWallet%2C%20for%20example%2C%20generated%2035,engine%20optimization%20needs%20to%20take).
Für SEOs heißt das: Wir müssen uns von der reinen Klickzahlen-Fixierung lösen. Es geht künftig weniger darum, möglichst viele Menschen auf unsere Seite zu ziehen, sondern die richtigen Menschen mit dem richtigen Bedarf. Engagement und Conversion werden zu wichtigeren Erfolgsindikatoren als rohe Besucherzahlen. Außerdem erweitert sich die Spielwiese: Nutzer stellen dank KI ganz neue, komplexe Fragen, teils mit mehreren Teilen oder in natürlicher Sprache. Daraus ergeben sich neue Longtail-Chancen – Inhalte, die sehr spezifische Fragen tiefgehend beantworten, können jetzt in AI Overviews auftauchen, obwohl sie früher vielleicht nie als Featured Snippet erschienen wären. Insgesamt müssen wir unsere SEO-Strategie anpassen: Sichtbarkeit bedeutet heute, in den KI-Antworten präsent zu sein – denn wenn deine Inhalte dort fehlen, bist du praktisch unsichtbar, egal wie gut dein Google-Ranking war.
Strategische Ansätze zur Content-Optimierung im KI-Zeitalter
Wie können wir Content nun konkret so optimieren, dass er für AI Overviews, AI Mode und ChatGPT attraktiv wird? Die gute Nachricht: Vieles, was für klassische SEO galt, behält Gültigkeit. Google selbst betont, dass die Bewertungskriterien der KI-Sucherlebnisse stark auf den bisherigen Ranking-Faktoren aufbauen. Gleichzeitig sind einige neue Schwerpunkte dazugekommen. Hier die wichtigsten strategischen Ansätze:
Hochwertiger, einzigartiger Content (E-E-A-T)
Der wichtigste Erfolgsfaktor bleibt exzellenter Inhalt. KI-Systeme – egal ob Google’s Gemini oder ChatGPT – möchten Nutzern nützliche, verlässliche Antworten geben. Als Website wirst du nur dann von der KI zitiert oder empfohlen, wenn dein Content heraussticht. Google rät: „Fokussiere dich auf deine Besucher und biete einzigartigen, zufriedenstellenden Content. Dann bist du gut aufgestellt, während sich die Suche weiterentwickelt“. Übersetzt: Kein Einheitsbrei, kein oberflächliches Blabla, sondern originelle Inhalte mit Mehrwert.
Ein bewährtes Konzept dafür ist E-E-A-T: Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness (Erfahrung, Fachwissen, Autorität, Vertrauenswürdigkeit). Diese Qualitätsprinzipien, aus Googles Suchrichtlinien bekannt, helfen auch bei KI-Optimierung. So priorisiert z.B. ChatGPT qualitativ hochwertige Inhalte und meidet „flache“ 08/15-Texte. Konkret heißt das:
- Expertise & Erfahrung zeigen: Schaffe Inhalte mit Tiefgang. Teile Praxisbeispiele, Fallstudien, eigene Daten oder Erfahrungen, um zu zeigen, dass echte Expertise dahintersteckt. Eine KI erkennt, wenn ein Text nur oberflächlich generisch ist, und bevorzugt Content mit echtem Einblick.
- Autorität untermauern: Bau deine Reputation aus. Erarbeite dir Erwähnungen auf renommierten Seiten, sammle hochwertige Backlinks und zeige deine Credentials (z.B. Autor-Bio mit Qualifikationen). Wenn viele im Web auf dich verweisen oder dich zitieren, steigt die Chance, dass KI dich ebenfalls als vertrauenswürdige Quelle einstuft.
- Vertrauen schaffen: Stelle sicher, dass dein Content korrekt und gut belegt ist. Fakten sollten stimmen – idealerweise mit Quellen untermauert. Pflege ein professionelles Webauftritt-Design, stelle leicht auffindbare Kontaktinfos bereit und zeige Transparenz (z.B. Impressum, Datenschutzhinweise). All das signalisiert Vertrauenswürdigkeit. Auch positive Nutzerbewertungen und Markenerwähnungen im Netz zahlen auf Vertrauen ein.
Kurz: Schreibe für Menschen, nicht (nur) für Algorithmen – aber mach es so gut, dass die Algorithmen gar nicht an dir vorbeikommen. Einzigartiger Content mit Substanz wird von KI-Systemen bevorzugt aufgegriffen. Vermeide es, nur bereits überall Gesagtes zusammenzufassen; biete neue Erkenntnisse, tiefergehende Antworten oder originelle Perspektiven. So wirst du zur „unersetzlichen Quelle“, die eine KI gern zitiert.
Technisches SEO und Crawling
Selbst der beste Inhalt nützt nichts, wenn Suchmaschinen oder KI-Crawler ihn nicht finden und auswerten können. Die technischen SEO-Grundlagen bleiben daher essenziell: saubere Crawlbarkeit und Indexierbarkeit. Google empfiehlt Webmastern ausdrücklich, sicherzustellen, dass alle technischen Anforderungen erfüllt sind – dann ist man automatisch auch für KI-Ergebnisse gewappnet.
Wichtigste Schritte:
- Crawl-Zugriff erlauben: Blockiere Googlebot nicht (z.B. via
robots.txt). Klingt trivial, aber gerade im Kontext von KI gibt es einen neuen Akteur: OpenAI’s GPTBot (auch genannt SearchGPT-Bot). Einige Websites hatten aus Datenschutz/Bedenken diesen Crawler ausgesperrt, damit ihre Inhalte nicht zum Trainieren von KI genutzt werden. Wenn du jedoch möchtest, dass ChatGPT und ähnliche Live-KIs deinen Content referenzieren können, musst du deren Bots Zugang geben. Konkret: Überprüfe deinerobots.txtund erlaube den relevanten User-Agents (bei OpenAI z.B.OAI-SearchBot) den Crawl-Zugriff. - Indexierbarkeit sicherstellen: Deine Seiten sollten einen HTTP-Status 200 liefern und keinen
noindexenthalten, damit sie in den Index gelangen. Beachte: Google’s AI Overviews und Mode speisen sich aus dem Google-Index – was dort nicht drin ist, wird auch nicht in KI-Antworten auftauchen. Ähnliches gilt für Chatbots, die auf Bing suchen. Reiche daher deine Sitemap auch in der Bing Webmaster Tools ein und optimiere für Bing wo möglich (die OnPage-Prinzipien sind ähnlich wie bei Google). - Seitenstruktur & interne Verlinkung: Eine klare Website-Struktur erleichtert es Crawlern – menschlichen wie KI – sich zurechtzufinden. Empfehlenswert ist ein hierarchischer Aufbau mit logischen URL-Pfaden und internen Links, die wichtige Seiten in wenigen Klicks erreichbar machen. Wenn deine Seite extrem verschachtelt ist oder Tausende Unterseiten ohne klare Ordnung hat, riskierst du, dass KI-Crawler Inhalte langsamer oder gar nicht verarbeiten (OpenAI will Antworten in Sekunden liefern; komplexe Navigation kostet Zeit). Also: Aufräumen, flache Strukturen und sprechende URLs verwenden. Für sehr umfangreiche Sites (z.B. große Shops) kann auch ein datenbankorientierter Ansatz sinnvoll sein – Hauptsache, jede relevante Seite hat eine eigene, eindeutige URL und ist nicht in Endlos-Filterkombinationen versteckt.
- Page Experience & Performance: Technisches SEO umfasst auch Nutzererfahrung-Signale: Ladezeiten, mobile Optimierung, sichere Verbindung etc. Wenn Besucher über einen AI-Overview-Link kommen, erwarten sie trotzdem eine schnelle, saubere Seite. Google weist darauf hin, dass eine gute Page Experience nach wie vor zählt – ein KI-Klick soll nicht in Pop-up-Hölle oder langsamen Serverantworten enden. Also Core Web Vitals optimieren, Usability verbessern, Hauptinhalt sofort sichtbar machen. Eine klare Trennung von Haupt-Content und Nebenelementen hilft sowohl Usern als auch KI, den relevanten Abschnitt zu erkennen.
Zusammengefasst: Erleichtere Google & Co. die Arbeit. Erfülle alle technischen Voraussetzungen, damit deine Inhalte überhaupt in Betracht kommen. KI-Features basieren letzten Endes auf dem, was Crawler finden und indexieren können. Versäume hier nichts – es wäre ärgerlich, aufgrund einer blockierten robots.txt oder langsamen Seite aus den AI Overviews ausgeschlossen zu werden.
Struktur und semantische Klarheit
Content nur qualitativ hochwertig zu schreiben, reicht im KI-Kontext nicht – er muss auch so aufbereitet sein, dass Maschinen ihn leicht verstehen und verwerten können. Struktur und semantische Klarheit spielen daher eine enorme Rolle. Grob gesagt: Schreibe klar, gliedere viel, liefere Antworten präzise.
Konkrete Tipps:
- Klare Überschriften-Hierarchie: Setze auf gut gegliederte Texte mit
H1,H2,H3etc., die die Themen logisch unterteilen. Das hilft nicht nur Lesern, sondern auch KI-Modellen, Inhalte zu parsen und relevante Abschnitte zu finden. Jede Überschrift sollte aussagekräftig sein (idealerweise Keyword- oder Frage-basiert, dazu gleich mehr). Google’s generative Suche nutzt oft Überschriften, um passende Passagen zu extrahieren, und auch Chatbots können so gezielter Infos herausziehen. - Fragen direkt beantworten: Viele KI-Suchanfragen sind in Frageform gestellt („Wie…?“, „Was ist…?“, „Tipps für…“). Ein guter Ansatz ist, im Text selbst solche Fragen als Überschrift oder Fettdruck einzubinden und direkt darunter die Antwort in 1-2 Sätzen zu liefern (ähnlich dem Prinzip der inverted pyramid im Journalismus). Zum Beispiel: „Was ist AI Mode?“ als Zwischenüberschrift, gefolgt von einer knackigen Definition. So ein Snippet kann die KI direkt übernehmen. Kurze Definitionen, Aufzählungen oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind besonders KI-freundlich, da sie Klartext liefern.
- Schema Markup einsetzen: Strukturiertes Markup (Schema.org) gibt Maschinen zusätzliche Hinweise zur Bedeutung deiner Inhalte. Für KI-SEO sind insbesondere Formate wie FAQPage, HowTo, Artikel-Schema etc. spannend, denn sie helfen generativen Suchmaschinen, den Content-Typ zu erkennen und Schlüsselinfos auszulesen. Zum Beispiel kann FAQ-Markup sicherstellen, dass Frage-Antwort-Paare korrekt verstanden werden. Schema allein ist keine Garantie für KI-Präsenz, aber es ist ein „sauberer technischer Hinweis“, der in Googles KI-Ranking-Signalen wahrscheinlich eine Rolle spielt. Wichtig: Schema immer konsistent mit dem Seiteninhalt halten (kein „falsches“ Markup), sonst schadet es mehr als es nützt.
- Semantische SEO und Kontext: Durch KI-Suche wird Themenrelevanz und semantischer Zusammenhang noch wichtiger. KI-Modelle prüfen, ob eine Website ein Thema umfassend abdeckt und in welchem Kontext ein Stück Info steht. Daher lohnt es sich, Inhalte in Themen-Clustern zu organisieren (Stichwort: Pillar-Content mit unterstützenden Unterartikeln). Interne Verlinkung zwischen verwandten Artikeln signalisiert der KI eine Themenautorität – wer viele Aspekte eines Themas abdeckt, wird eher in generativen Antworten berücksichtigt.
Merke: Gut strukturierte, leicht verständliche Inhalte = Futter für KI-Overviews. Wenn deine Seite wirr oder unklar aufgebaut ist, hat es die KI schwer und greift womöglich auf eine andere Quelle zurück. Dagegen erhöhen sauber gegliederte Abschnitte, direkt beantwortete Fragen und Schema-angereicherter Content die Chancen, in KI-Antworten prominent vorzukommen.
Nutzerintention & Longtail-Keywords
Während klassische SEO oft auf Head-Keywords und Suchvolumen schielte, rückt im KI-Zeitalter die Suchintention und konkretere Fragestellungen in den Vordergrund. Generative KI animiert Nutzer dazu, Fragen in natürlicher Sprache zu stellen – genau so, als würden sie mit einem Experten sprechen. Entsprechend sollten wir Content produzieren, der diese Fragen antizipiert und zufriedenstellend beantwortet.
Was ist zu tun?
- Longtail-Research betreiben: Finde heraus, welche ausführlichen Fragen oder spezifischen Anliegen deine Zielgruppe hat. Tools wie AnswerThePublic oder die Google „People Also Ask“-(„Nutzer fragen auch“)-Box liefern bereits viele Anregungen für Frage-Keywords. Auch ein Blick in die Google Search Console kann „Was…“, „Wie…“, „…“ Suchanfragen aufzeigen, mit denen Nutzer zu dir kamen. Fokussiere dich auf solche fragebasierten, längeren Keywords, denn KI-Modelle performen besonders gut bei Longtail-Fragen. Ein user, der eine genaue Frage stellt, bekommt eine generierte Antwort – und diese Antwort sollte idealerweise dich zitieren.
- Suchintention exakt treffen: Überlege bei jedem Inhalt: Welche Frage soll dieser Text beantworten? Und beantworte genau diese Frage so präzise wie möglich. Wenn jemand etwa „So optimiere ich Content für AI Overviews?“ fragt, dann erwartet er wahrscheinlich Tipps und Best Practices – diese sollten klar erkennbar sein. KI-Systeme analysieren, ob Content zur gestellten Frage passt (Relevanz) und ob er hilfreich ist. Texte, die um den heißen Brei reden oder die Intention verfehlen, werden aussortiert. Gute KI-Optimierung heißt also: User Intent erkennen und bedienen. Praktisch kann es helfen, bestimmte Fragen als Unterüberschrift (siehe vorheriger Abschnitt) zu formulieren und dann umfassend darauf einzugehen.
- Natürliche Sprache verwenden: Schreibe so, wie du auch einem Kunden oder Kollegen etwas erklären würdest. Vermeide unnötigen Jargon (außer bei sehr fachlicher Zielgruppe) und setze auf klare Sprache. KI-Modelle haben weniger Probleme mit komplexem Satzbau, aber sie bevorzugen Inhalte, die einfach und direkt Antworten liefern – schließlich sollen sie diese ja verständlich weitergeben. Wenn der Stil zu gestelzt oder umständlich ist, kann es passieren, dass die KI daraus keine kurzen Antworten formen kann und eine andere Quelle nutzt.
Indem du dich auf Fragen und Intentionen konzentrierst, deckst du das ab, was im KI-Zeitalter gesucht wird. Viele SEO-Profis sprechen schon von „Prompt SEO“ – Inhalte so gestalten, dass sie die Prompts der Nutzer perfekt bedienen. Das bedeutet letztlich nichts anderes, als konsequent nutzerzentriert zu arbeiten: Finde heraus, welche Fragen deine Zielgruppe an KI stellt (oder stellen wird) und sei derjenige, der die beste Antwort dafür bereithält.
Aktualität und Genauigkeit
Eine oft unterschätzte Komponente für KI-SEO ist die Aktualität der Informationen. Traditionell konnte ein Evergreen-Artikel jahrelang ranken. Bei KI-Anworten hingegen achten die Systeme verstärkt darauf, dass die genutzten Quellen aktuell und korrekt sind – gerade weil KI-Ausgaben kritisch beäugt werden und Fehler oder alte Infos dem Anbietern (Google, OpenAI) angekreidet würden.
Daher gilt:
- Halte Inhalte up-to-date: Überprüfe deine wichtigen Seiten regelmäßig auf veraltete Fakten, Jahreszahlen oder Statistiken. Aktualisiere die Inhalte mit neuen Erkenntnissen, entferne obsoletes Material. ChatGPT etwa nannte als Auswahlkriterium für Referenzen u.a. Recency (Aktualität) und Accuracy. Wenn deine Seite den neuesten Stand wiedergibt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass KI sie heranzieht. Google’s Live-KI (AI Mode) operiert auf dem tagesaktuellen Index – hier punkten Seiten, die jüngst gepflegt wurden.
- Fakten checken und belegen: Genauigkeit ist das A und O. KI-Modelle wollen keine Falschinformationen ausspielen. Daher referenzieren sie lieber Seiten, bei denen der Inhalt offensichtlich fundiert ist – z.B. mit Zitaten, Quellenlinks oder eindeutigen Faktenangaben. Es schadet nicht, relevante Zahlen oder Aussagen in deinem Text mit einer Quelle (oder internen Referenz) zu versehen; das sieht auch die KI und bewertet den Content als sorgfältig recherchiert. Wichtig: Nur seriöse Quellen verwenden, sonst untergräbt das wieder die Vertrauenswürdigkeit.
- Korrektur und Qualitätssicherung: Ein KI-Modell wird kaum eine Seite zitieren, die voller Fehler steckt. Rechtschreibung, Grammatik und klarer Ausdruck sind daher auch Qualitätsfaktoren. Bevor du Content veröffentlichst, lektorier ihn oder lass ihn von Kollegen querlesen. Ein kohärenter, gut strukturierter Text ohne Fehler hat bessere Chancen, von der KI korrekt interpretiert und genutzt zu werden.
Aktualität zahlt nicht nur auf KI-SEO ein, sondern auch auf klassische Rankings. Doch besonders im KI-Kontext kann ein einziger veralteter Wert (z.B. „Datenstand 2018“) dazu führen, dass die KI deine Info ausfiltert und lieber eine frischere Quelle zitiert. Also: dran bleiben und Inhalte aktuell halten.
Multimediale Inhalte
KI-Suche entwickelt sich über reinen Text hinaus. Google spricht von multimodaler Suche, wo Nutzer z.B. ein Foto aufnehmen und dazu eine Frage stellen können. Schon heute kann man bei Google’s generativer Suche Bilder hochladen oder per Google Lens visuell suchen – die KI antwortet dann mit Text und verlinkt ggf. entsprechende Quellen. Für SEOs bedeutet das: Auch non-text Content optimieren.
Tipps dazu:
- Hochwertige Bilder einbinden: Unterstütze deine Artikel mit relevanten Bildern, Grafiken oder Infografiken. Diese sollten mit sprechenden Dateinamen, Alt-Tags und Bildunterschriften versehen sein, damit Google sie verstehen kann. In KI-Overviews können Bilder eine Rolle spielen, etwa wenn ein Nutzer nach „wie sieht [X] aus“ fragt – dann könnte dein Bild eingeblendet oder verlinkt werden. Außerdem erhöhen gute Bilder die Chance, in der allgemeinen Bildersuche oder Google Lens aufzutauchen. Google empfiehlt klar: “Unterstütze deinen textuellen Content mit qualitativ hochwertigen Bildern und Videos”, um vom Trend zur multimodalen Suche zu profitieren.
- Videos und andere Medien: Auch Videos (z.B. Erklärvideos, Produktdemos) können deine SEO stärken. Sie bieten weiteren Mehrwert für den Nutzer und signalisieren Fachwissen. In AI Overviews werden teils YouTube-Videos als Quellen referenziert, wenn sie gut zum Thema passen. Wenn du z.B. ein How-To-Video hast, könnte die KI dieses verlinken oder zumindest den Inhalt daraus ziehen. Wichtig auch hier: beschreibe Videos mit aussagekräftigen Titeln und Beschreibungen und bette sie sinnvoll in deine Seiten ein.
- Strukturierte Daten für Medien: Nutze Schema Markups wie
ImageObjectoder Video-Schema, um Suchmaschinen Infos über deine Medien zu geben. Und falls du einen Shop betreibst, halte Merchant Center und Business Profile aktuell – Produktdaten und lokale Infos fließen ebenfalls in KI-Antworten ein (z.B. bei Shopping-Fragen oder lokalen Empfehlungen).
Kurz: Denke über den Text hinaus. Nutzer können via KI nach Bildern, Produkten oder Orten suchen – stelle sicher, dass deine Inhalte in allen Formaten präsent sind. Ein guter Mix aus Text, Bild und Video liefert der KI eine reichhaltigere Basis, um dich in den Antworten zu berücksichtigen.
Markenvertrauen aufbauen
Ein interessanter Faktor speziell für ChatGPT & generative KI: Markenbekanntheit und Reputation. ChatGPT hat zwar keinen herkömmlichen Algorithmus wie Google, aber das Modell und seine Integrationen greifen auf Signale zurück, die mit deiner Marke verbunden sind – z.B. wie oft dein Name erwähnt wird, in welchem Kontext, ob du gute Bewertungen hast, etc. In Tests wurde festgestellt, dass ChatGPT bei der Wahl von Empfehlungen Faktoren wie Glaubwürdigkeit, Bewertungen, Autorität und Erwähnungen berücksichtigt.
Was kannst du tun?
- Brand Mentions & PR: Arbeite daran, dass deine Marke online positiv erwähnt wird. Das kann via PR, Content-Marketing oder Social Media passieren. KI-Modelle haben während ihres Trainings das Web „gelesen“. Wenn deine Marke häufig im Zusammenhang mit Fachthemen genannt wurde, „weiß“ die KI, dass du in diesem Bereich relevant bist. Auch unverkettete Erwähnungen (also ohne direkten Link) zählen hier als Reputation-Signal.
- Bewertungen und Trust-Signale: Falls zutreffend, sammle gute Kundenbewertungen (auf Google, Trustpilot, Fachportalen). ChatGPT hat laut Neil Patels Untersuchungen auch Reviews als Kriterium identifiziert. Eine Firma mit vielen 5-Sterne-Bewertungen wird in einem Empfehlungs-Prompt („Welches Unternehmen ist gut für X?“) eher genannt werden als eine unbekannte. Natürlich kannst du Bewertungen nicht direkt für SEO „machen“, aber es ist Teil einer ganzheitlichen Online-Präsenz.
- „About Us“ optimieren: Eine ganz praktische Empfehlung: Peppe deine Über-uns-Seite auf. ChatGPT kann bei bestimmten Fragen (z.B. Empfehlung einer Agentur) Infos aus dem „About“-Bereich nutzen, um eine Marke zu beschreiben. Stelle dort Mission, Werte, Erfolge, Team-Expertise, Auszeichnungen etc. ausführlich dar. Das unterstreicht sowohl für Nutzer als auch KI deine Seriosität. Zudem kannst du dort wichtige Keywords platzieren (natürlich eingebunden), damit deine Marke im Zusammenhang mit deinen Dienstleistungen/Produkten von KI richtig zugeordnet wird.
- Lokale und Branchenverzeichnisse: Sei präsent, wo es darauf ankommt – z.B. Google Unternehmensprofil, Yelp, Fachverzeichnisse. Wenn jemand ChatGPT nach einer Empfehlung „in der Nähe“ fragt oder nach „besten [Branche] in [Stadt]“, ziehen die Antworten oft auf solche Verzeichnisinformationen zurück (ChatGPT greift über Bing auf Webinhalte zurück, wo solche Listen oft ranken). Ein gepflegtes Profil dort erhöht indirekt deine Chance erwähnt zu werden.
Am Ende läuft es darauf hinaus, eine Marke aufzubauen, der man vertraut. In der KI-Welt setzt sich fort, was in der menschlichen Welt gilt: Vertrauen und Bekanntheit bringen dir Empfehlungen ein. Die KI ist quasi ein weiterer „Empfehler“ – gib ihr Gründe, dich zu empfehlen. Wie schon ein SEO-Experte formulierte: “Du musst eine unverzichtbare Quelle werden”. Schaffst du das durch einzigartige Inhalte und starke Reputation, wirst du in der Ära von AI Overviews & Co. sichtbar bleiben.
Optimierung für ChatGPT und generative KI-Plattformen
Neben Google’s eigenen KI-Features sollten wir auch die externen KI-Plattformen berücksichtigen – allen voran ChatGPT, aber auch Microsoft Copilot, Perplexity, Gemini etc. Hier gelten viele der oben genannten Prinzipien (Qualität, Struktur, Aktualität) ebenso, doch es gibt ein paar spezifische Maßnahmen:
- KI-Crawler explizit zulassen: Wie oben erwähnt, kontrolliere deine
robots.txtfür den Eintrag zu OpenAI’s Crawler. Wenn dort noch ein Disallow für GPTBot (OAI-SearchBot) steht, solltest du den entfernen oder in ein Allow ändern. Andernfalls ignoriert ChatGPT deine Website komplett bei der Websuche. Einige Seiten hatten den Bot im ersten KI-Hype blockiert – das könnte sich nun rächen, wo immer mehr Traffic von ChatGPT & Co. kommt. Laut einer Ahrefs-Analyse bekommen aktuell schon 63% der Websites zumindest vereinzelt Besucher von KI-Plattformen, wenn auch oft <1% des Gesamttraffics. Tendenz steigend. Also: Stell sicher, dass die Tür für KI-Bots offensteht. - Glaubwürdigkeit für Empfehlungen: Wenn Nutzer ChatGPT nach Empfehlungen oder Bewertungen fragen (z.B. „Welche [Dienstleister] empfiehlst du…“), entscheidet das Modell anhand seines Wissens und Webdaten, wen es nennt. Hier spielen – wie zuvor beschrieben – Markenreputation, Erwähnungen und positive Reviews eine Rolle. Es lohnt sich also, aktiv Brand-Building zu betreiben: Content-Marketing, in Fachartikeln vorkommen, Testimonials von zufriedenen Kunden veröffentlichen, usw. ChatGPT selbst „sagt“, es achte auf Credibility, Relevance, Accuracy, Recency und Engagement einer Quelle. Übersetzt: Sei glaubwürdig (Expertise, gute Reputation), relevant (Themenautorität), akkurat (korrekte Inhalte), aktuell (neue Infos) und sorge für Nutzer-Engagement (durch nützlichen Content). Diese etwas abstrakten Faktoren spiegeln im Grunde das wider, was wir in den vorherigen Kapiteln behandelt haben. Wer hier brilliert, wird präferierter ChatGPT-Lieferant.
- Selbsttest mit KI: Ein praxisnaher Tipp: Teste deine Inhalte direkt mit ChatGPT oder Gemini & Co. Gib der KI deine Seite (oder einen wichtigen Abschnitt) und lass sie daraus eine Frage beantworten. Wird dein Content korrekt und sinnvoll wiedergegeben? Wird überhaupt daraus zitiert? Wenn nein, überlege warum: Vielleicht ist deine Kernantwort zu versteckt, oder der Text zu langatmig. ChatGPT kann sogar auf Prompt hin Verbesserungsvorschläge machen („Fasse den Inhalt der Seite zusammen“ zeigt dir, was es herauszieht). So bekommst du ein Gefühl, wie KI „deinen Content sieht“ und kannst gezielt nachbessern. Dieser Audit mit der KI selbst ist ein neuer, aber effektiver Weg der Optimierung.
- Plattformen beobachten: Halte Ausschau nach neuen Entwicklungen. Meta (Facebook) hat KI-Antworten, Amazon experimentiert evtl. mit KI in der Produktsuche – überall dort können sich neue SEO-Chancen auftun. Das Konzept „Search Everywhere Optimization“ (man könnte sagen Omni-SEO) kommt auf: Deine Inhalte sollten über alle relevanten Such- und Antwort-Plattformen hinweg auffindbar und optimiert sein. Sprich, nicht nur Google, sondern auch ChatGPT, Bing, vielleicht YouTube (für videobasierte Antworten), Sprachassistenten usw. Das mag zunächst überwältigend klingen, aber viel davon basiert auf den gleichen Inhalten – sie müssen nur ggf. unterschiedlich ausgespielt werden.
Unterm Strich: ChatGPT-SEO ist die Verlängerung der Suchmaschinen-Optimierung in den KI-Bereich. Achte darauf dass du KI-Bots nicht aussperrst, dass deine Online-Reputation stimmt und du mit deinem Content die Fragen der User beantwortest. So kannst du einen Teil des immer noch kleinen, aber wachsenden Traffics von ChatGPT & Co. abschöpfen – und dich für die Zukunft positionieren, in der solche Plattformen vielleicht gängiger werden.
Ausblick auf 2026: Online-Shopping mit KI – wenn Agenten für dich einkaufen
Ein bedeutender Meilenstein in der KI-Entwicklung ist der Trend zu autonomen Shopping-Assistenten. OpenAI hat im November 2025 einen integrierten KI-Shoppingberater in ChatGPT vorgestellt (Quelle: https://openai.com/index/chatgpt-shopping-research/), der auf Basis von Nutzerfragen Produkte empfiehlt, vergleicht und direkt zur Bestellung vorbereitet – in Kooperation mit dem E-Commerce-System von Shopify und anderen Anbietern. Nutzer können dabei beispielsweise eingeben: „Ich suche einen warmen, wasserfesten Mantel für unter 150 Euro – eher sportlich“, und die KI analysiert verschiedene Shops, filtert passende Produkte und schlägt konkret Artikel vor – inklusive Preis, Bewertungen und Kauf-Link.
Dieser Paradigmenwechsel hat weitreichende Folgen für E-Commerce-SEO:
- Zero-Click wird Transaktion: Nutzer erhalten Produktempfehlungen direkt im Chat – oft ohne überhaupt auf die Website zu klicken. Die KI wird also zum letzten Touchpoint der Customer Journey, nicht nur zum Einstieg.
- Produkttreffer statt Kategorien: Klassische Shop-Kategorieseiten verlieren an Bedeutung. KI-Systeme suchen direkt nach konkreten Produkten und deren Attributen – also sind strukturierte Produktdaten (Name, Preis, Verfügbarkeit, Bewertungen, Kategorie, Bild etc.) entscheidend, damit dein Artikel überhaupt berücksichtigt wird.
- Produktfeeds, Schema und saubere Datenpflege werden damit Geschäftskritisch. Nur wer korrekte, vollständige und maschinenlesbare Produktdaten bietet (z. B. via Product Schema, Merchant Center oder Shopify-API), hat die Chance, in solchen KI-Shoppingflüssen aufzutauchen.
- KI-Empfehlungen basieren auf Relevanz, Bewertungen und Trust – genau wie bei klassischen Produktempfehlungen. Daher gewinnen seriöse Rezensionen, verlässliche Markenkommunikation und externe Erwähnungen weiter an Wert.
Was heißt das für Shopbetreiber und SEOs?
- Produktdatenpflege ist der neue Linkaufbau: Je sauberer und vollständiger deine Produktinformationen gepflegt sind (inkl. Varianten, Lagerbestand, Bewertungen etc.), desto wahrscheinlicher findet und empfiehlt die KI deine Artikel.
- Optimierung auf Attributebene: Denk SEO nicht nur in Keywords, sondern in Eigenschaften. Eine Jacke wird von der KI nicht nur als „Jacke“ erkannt, sondern als „Winterjacke, Damen, wasserabweisend, unter 150 Euro“. Richte deine Produktbeschreibungen, Filter, Tags und Struktur danach aus.
- Vorbereitung auf Agenten-Ökosysteme: ChatGPT ist hier Vorreiter, aber auch andere Plattformen werden folgen. Amazon experimentiert mit KI-Kaufberatung, Meta mit Conversational Ads. Wer seine Produkte für die KI-Zukunft optimiert, profitiert plattformübergreifend.
Langfristig heißt das: KIs kaufen für uns ein. SEO muss sich deshalb nicht nur darauf konzentrieren, dass Menschen Inhalte verstehen und finden – sondern auch darauf, dass Maschinen Produkte korrekt identifizieren, vergleichen und empfehlen können. Wer das beherrscht, sichert sich neue Umsatzquellen – selbst ohne klassischen Websitebesuch.
Erfolgsmessung im KI-Zeitalter – neue Metriken und Tools für Sichtbarkeit in AI Overviews, Chatbots & Co.
Mit dem Aufstieg von AI Overviews, ChatGPT und Shopping-KI verändert sich nicht nur das Nutzerverhalten – auch die Erfolgsmessung in der Suchmaschinenoptimierung braucht neue Perspektiven. Klassische Metriken wie organische Klicks, Impressionen oder Positionen greifen in vielen Fällen nicht mehr, wenn Nutzer ihre Antworten direkt im AI-Interface erhalten oder gar nicht mehr auf die Website klicken.
Stattdessen rücken neue Fragen in den Fokus:
- Werde ich von der KI überhaupt genannt oder zitiert?
- In welchen Prompts bin ich sichtbar – und meine Wettbewerber auch?
- Wo erwähnt die KI meine Konkurrenz, aber mich nicht – und warum?
Neue KPIs für AI-Sichtbarkeit
Hier einige zentrale Kennzahlen, die künftig wichtig(er) werden:
- Prompt-Sichtbarkeit: In welchen AI-Antworten (z. B. bei Google AI Overviews oder ChatGPT) wird meine Domain genannt?
- Brand Mention: Wie oft erscheine ich in den Quellen einer KI-Antwort oder im Kontext eines generativen Shopping-Prompts?
- Citation Count: Wie oft wird meine Domains in KI-Antworten als Quelle zitiert? Ein hoher Wert ist ein direkter Indikator für das Vertrauen und die Autorität, die eine KI deinem Content beimisst.
- KI-Traffic-Qualität: Wie verhalten sich Nutzer, die über AI-Systeme kommen (z. B. Absprungrate, Verweildauer, Conversions)?
- Impressions vs. Clicks in AI-Ergebnissen: Bei SGE/AI Overview-Antworten wichtig, wenn Daten in der GSC sichtbar sind.
Tools zur AI-Sichtbarkeitsanalyse und Prompt-Recherche
Der Markt für Monitoring-Tools im AI-SEO-Kontext ist noch jung, aber es gibt bereits starke Tools, mit denen du deine Sichtbarkeit gezielt analysieren kannst:
Eine Vergleich zwischen Rankscale, Peec.ai und Otterly.ai findet ihr hier: https://gpt-insights.de/ai-seo-monitoring-tools/.
In der klassischen SEO-Welt war Sichtbarkeit gleichbedeutend mit Rankings und Klicks. Im KI-Zeitalter wird Sichtbarkeit fragmentierter, aber dafür strategischer: Entscheidend ist nicht nur, ob du auftauchst, sondern wo, in welchem Kontext und mit welchen Aussagen. Prompt-basierte Relevanz, KI-Vertrauen und Content-Ausrichtung werden zur neuen Währung.
Wer seine AI-Sichtbarkeit messen will, braucht:
- Prompt-basiertes Monitoring
- Wettbewerbsvergleiche auf Prompt-Ebene, um Chancenlücken zu identifizieren,
- und die Bereitschaft, weg von reinen Klicks hin zu Qualitätsmetriken wie Engagement & Conversion zu denken.
Im Kern lautet die Devise: Weg vom reinen Traffic-Denken. SEO im KI-Zeitalter heißt, die gesamte Customer Journey im Blick zu haben – vom ersten KI-Kontakt (z.B. Erwähnung in einer generativen Antwort) bis zur Conversion auf der Seite. Jeder Berührungspunkt zählt, auch wenn er nicht als Klick in GA sichtbar wird. Führe dir vor Augen, dass SEO-Fundamentals weiterhin die Basis bilden (Crawlability, Content, Page Experience etc.) und nun einfach in neuen Formaten resultieren. Miss deinen Erfolg also daran, wie gut du Nutzer mit deinem Content zufriedenstellen kannst, egal ob diese Nutzer von einer traditionellen SERP oder einem KI-Assistenten kommen.
Fazit – SEO im Wandel: Chancen durch KI nutzen
Die Einführung von KI-gestützten Suchfunktionen wie AI Overviews, AI Mode und ChatGPT markiert einen tiefgreifenden Wandel für die Suchmaschinenoptimierung. SEO ist lebendiger denn je, aber sie verändert ihr Gesicht. Statt ausschließlich um Platz 1 der Google-Suchergebnisse zu kämpfen, geht es künftig darum, als wertvolle Quelle im Wissensnetz der KI aufzutauchen. Das mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken – schließlich entzieht uns die KI vermeintlich Traffic. Doch wie wir gesehen haben, liegen in diesem Wandel auch große Chancen: Wer es schafft, herausragenden Content zu bieten, technisch sauber zu arbeiten und Vertrauen aufzubauen, kann sich eine Spitzenposition in der neuen Welt der AI-Suche sichern.
Wichtig ist, strategisch zu bleiben: Konzentriere dich auf das, was Nutzer wirklich weiterbringt (einzigartige Inhalte, direkte Antworten, Mehrwert). Lerne und passe dich an, denn die Suchgewohnheiten werden sich weiter verlagern. Was gestern der Featured Snippet war, ist morgen der AI Overview. Aber die zentralen SEO-Prinzipien – Kenne deine Nutzer, biete Qualität, sei technisch solide – gelten fort, nur in anderem Gewand.
Für SEO-Einsteiger bedeutet das: Lernt die Grundlagen gut, denn sie bilden das Fundament auch für AI SEO. Für erfahrene SEOs heißt es: Bleibt flexibel und offen für Neues. Testet, experimentiert mit KI-Tools, und verliert nicht den Mut, wenn altbekannte Kennzahlen fallen. Am Ende bleibt unser Kernziel unverändert: die bestmöglichen Inhalte bereitzustellen, damit Suchende – ob Mensch oder Maschine vermittelt – genau das finden, was sie brauchen. Wenn wir das erreichen, werden wir auch in der Ära von AI Overviews, AI Mode und ChatGPT erfolgreich sein. Denn Suchmaschinen mögen sich ändern, doch der Bedarf der Menschen an herausragenden Informationen bleibt – und wir SEOs sind diejenigen, die diese bereitstellen können.
Adapt or disappear – passe dich an oder werde unsichtbar, wie es treffend heißt. In diesem Sinne: Packen wir die neuen Möglichkeiten an und machen unsere Inhalte KI-fit, um die Sichtbarkeit unserer Websites auch in Zukunft zu sichern.

